Ganz oben auf dem Wunschzettel bei allen, die sich mit Wahlen und Wahldaten beschäftigen, ist ein offener, einheitlicher Standard für diese Daten. Bisher sind Wahldaten erstens in sehr unterschiedlichen Strukturen gespeichert und zweitens sehr verstreut an verschiedenen Orten verfügbar. Selbst wenn sie also „Open Data“ sind, ist es aufwendig, übergreifende Analysen durchzuführen oder Anwendungen auf Basis dieser Daten zu entwickeln.

Denken Sie bitte bei „Wahldaten“ nicht nur an die typischen Grafiken vom Wahlabend: auch Stimmbezirke, die Geokoordinaten der Wahllokale oder die zur Wahl angetretenen Personen gehören dazu. Stellen Sie sich Anwendungen wie einen Wahllokalfinder, Juniorwahlen an Schulen oder andere Projekte vor. Mit offenen Wahldaten können Wählerinnen und Wähler besser informiert werden, zur Beteiligung angeregt und spannende Zusammenhänge sichtbar gemacht werden. Und: es entstehen Anwendungen,  die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können und von denen die Zivilgesellschaft und auch Kommunen selbst in Zukunft profitieren können.

Die kdvz  Rhein-Erft-Rur ist bereits seit 2018 mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern im Gespräch, um einen gemeinsamen Standard zu entwickeln und zu etablieren. Mit im Boot sind die Open Knowledge Foundation als die Organisation im Bereich Open Data, der Hersteller des wohl marktführenden Wahlverfahrens vote iT und eine Reihe von Kommunen aus NRW, darunter Bonn, Köln und die Landeshauptstadt Düsseldorf.

Jetzt sind die ersten Dateiformat-Spezifikationen veröffentlicht und zur Diskussion gestellt worden, auf der eigens dafür eingerichteten Website:

https://offenewahldaten.de

Wir wünschen uns rege Beteiligung, Kritik, Ideen und Verbesserungsvorschläge, so dass der neue, offene Standard möglichst gut wird. Und: Erzählen Sie es weiter! Je mehr Unterstützerinnen und Unterstützer der Standard findet, umso wirksamer kann er in der Umsetzung werden.